Nicki und Klaus 17

Freitag, 17. Dezember

Erst am Morgen kam Nicki aus seinem Zimmer. Die Wichtel, Elfen und auch Klaus verstummten, als er den großen Speisesaal betrat.
»Guten Morgen.«, sagte er, als wüsste er nicht, was alle dachten.
Wortlos stellte er einen großen Karton auf einen kleinen Beistelltisch und setzte sich dann an seinen Platz. Er nahm sich eine Müslischale, füllte sie mit Cornflakes, Kakaopulver und Milch. Ganz ruhig und gemütlich rührte er um und steckte sich dann den ersten Löffel in den Mund.
»Jetzt sag schon.«, platzte es plötzlich aus Klaus heraus.
»Was hast du denn die letzten beiden Tage gemacht und was steckt in der Kiste.«
Nicki begann zu lachen und die anderen stimmten mit ein.
»Na endlich. Ich dachte, du wirst mich nie fragen.«
Der Junge stand auf, holte die Kiste und verteilte daraus an jeden Elfen, jeden Wichtel und an Klaus Briefumschläge.
»Ich habe die ganze Zeit Wunschzettel gelesen und mir überlegt, wie man sie beantworten könnte. Es reicht einfach nicht aus, wenn wir die Geschenkemaschinen programmieren und dann einen kurzen Gruß an die Pakete hängen. Die Kinder, die uns schreiben, haben sehr viel Zeit und Liebe in diese Briefe gesteckt. Sie erwarten einfach, dass wir das bei unserer Antwort auch machen.«
Er holte einen Brief aus dem Umschlag und zeigte ihn vor. In der Mitte des Blattes war ein Teddybär gemalt, der von ein paar handschriftlichen Sätzen umrandet war.
»So etwas ist doch viel schöner.«
Alle nickten.
»Und deswegen habe ich mir gedacht, dass wir uns am Sonntag, wenn der freie Tag ist, hier zusammen an die Tische setzen und gemeinsam die Briefe beantworten. Wenn sich das unter den Kindern herum spricht, werden auch wieder viel mehr an den Weihnachtsmann glauben und noch mehr Wunschzettel schreiben. Ihr werdet von ihnen nicht mehr so schnell vergessen werden.«
Großer Jubel hallte durch den Saal und Nicki bekam große Zustimmung zu seinem Plan.
»Dann werde ich mal schauen, wo ich meine Buntstifte gelassen habe.«, sagte Klaus zufrieden und stand auf.
Als er am Beistelltisch vorbei kam, fiel ihm ein Umschlag auf, der zu Boden gefallen war. Er hob ihn an und warf einen Blick drauf.
›An Leon‹ stand darauf.
»Dann schau ich doch mal, was da als Antwort drin steht.«, murmelte er und steckte den Brief ein.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*