Nicki und Klaus 18

Samstag, 18. Dezember

In der großen Geschenkehalle hatte sich über Nacht einiges getan. Die letzten freien Plätze zwischen den Maschinen, großen Geschenkebergen und dem Schlitten waren nun von Sportgeräten belegt worden. Da standen Trimmräder, Laufbänder, unzählige Hanteln und mehr.
»Was ist denn hier los?«, wunderte sich Nicki und sah sich verwirrt um.
»Wir haben nur noch eine Woche übrig. Dann ist Weihnachten. Es wird Zeit, dass wir die letzten Vorbereitungen beginnen lassen.«, erklärte Klaus.
Mit einem Grinsen auf den Lippen, das hinter seinem dichten Bart versteckt war, klatschte er laut in die Hände. Nur einen kurzen Augenblick später verstummten alle Elfen und Wichtel. Sie alle sahen nun zu den Eingangstoren, die sich langsam öffneten.
Mit majestätisch gehobenem Kopf und bedächtigen Schritten kam ein Rentier herein. An seiner roten Nase sah man sofort, dass es Rudolph war. Dicht hinter ihm folgten seine Freunde. Dasher und Dancer, Pracer und Vixen, Comet und Cupid, Donner und Blitzen.
Nacheinander kamen sie zum Weihnachtsmann, verneigten sich vor ihm und verteilten sich anschließend vor den Laufbändern.
Klaus holte ein Schweißband aus der Hosentasche, legte es sich um den Kopf und steckte sich eine Trillerpfeife in den Mund.
»Auf geht’s, Jungs. Jetzt machen wir euch fit für den Flug des Jahres.«
Er blies in die Pfeife und gab das Startsignal. Sofort rannten die Rentiere los. Ihre Hufe wurden von Sekunde zu Sekunde schneller, bis man ihnen mit den Augen fast nicht mehr folgen konnte.
Die Elfen und Wichtel feuerten die Tiere an. Scheinbar gab es hier sogar einige Fanclubs. Die meisten Zurufe gab es aber eindeutig für Rudolph. Er war mit Abstand der beliebteste Schlittenzieher des gesamten Nordpols.
»Na, was meinst du, wer die längste Strecke von allen schafft?«, fragte Klaus.
Nicki besah sich alle Rentiere ganz genau.
»Du denkst bestimmt, dass ich mich für Rudolph entscheide, weil er so beliebt, aber ich glaube nicht, dass er es schafft.«
Klaus sah ihn verdutzt an.
»Wie kommst du denn darauf, dass er es nicht schaffen könnte? Er ist das Leittier. Er ist der Kräftigste der ganzen Herde.«
Aber Nicki schüttelte den Kopf.
»Er ist vielleicht kräftiger als die anderen. Aber er weiß auch, dass er eine Sonderstellung hat. Also ruht er sich auf seinem Ruhm aus. Er geht einfach davon aus, dass ihn niemand schlagen kann. Daher strengt er sich auch nicht so richtig an.«
Nicki hatte bereits gesehen, dass Rudolph nicht ins Schwitzen kam. Die anderen Rentiere mühten sich dafür umso mehr ab.
»Ich tippe auf Donner. Seine Beine sind besonders flink.«
Klaus nickte und blies ein weiteres Mal in die Trillerpfeife.
»Und der Gewinner ist mit großem Vorsprung: Donner!«
Großer Jubel brach unter den Fans des Gewinners aus, während von den anderen Teams Buhrufe ertönten.
»Dann sollten wir die Rentiere mal in Ruhe für die heilige Nacht trainieren lassen. Sie haben einen wirklich anstrengenden Flug vor sich. Was hältst du davon, wenn wir uns in mein Arbeitszimmer zurück ziehen und bei einer Tasse Kakao ein paar Wunschzettel beantworten?«
Den Vorschlag nahm Nicki nur zu gern an.

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