Monat: April 2024

  • Erstkontakt

    Erstkontakt
    »Wir sind da!«
    Dr. Fleming standen die Tränen in den Augen, als er seine Entdeckung mit eigenen Augen im Weltraum sah.
    »Wir sind endlich da.«
    Sie flogen eine Runde um das eindeutig künstliche Objekt. Seine Außenhülle war übersät mit fremdartigen Symbolen.
    »Das muss eine Art Schrift sein. Man hat uns eine Nachricht hinterlassen. Ich hoffe nur, dass die neue KI uns bei der Übersetzung helfen wird.«
    Zeit verging. Aus Minuten wurden Stunden, aus Stunden Tage. Der Computer rechnete ohne Pause. Nach fast zwei Wochen, Fleming hatte schon nicht mehr daran geglaubt, spuckte das Elektronenhirn etwas aus. Mit zittrigen Fingern klickte der Wissenschaftler auf sein Pad und las die Botschaft einer fremden Zivilisation.
    SPERRGEBIET
    EINFLUG VERBOTEN
    Zu Ihrer eigenen Sicherheit
    ist der Einflug in das Solsystem untersagt.
    Die hier vorherrschende Spezies stellt eine Gefahr
    für die restliche Galaxis dar. Vermeiden sie jeden Kontakt.
    Dr. Fleming schluckte schwer. Was hatte das zu bedeuten? Warum wurden andere vor den Menschen gewarnt. Dabei konnte es sich doch nur um einen großen Irrtum handeln.
    »Wir sind doch friedlich und freundlich.«
    Plötzlich flammte helles Licht auf. Die Astronauten mussten sich die Hände vor die Augen halten, um nicht geblendet zu werden.
    »Was ist das? Was passiert dort draußen?«
    Es wurde erträglicher. Fleming war der erste, der einen Blick aus einem der Fenster wagte. Eine Art Energiegitter, eine Barriere hatte sich aufgebaut, die sich in alle Richtungen erstreckte. Es knackte in allen Lautsprechern. Eine Stimme erklang und Fleming war sich sofort bewusst, dass sie in diesem Moment aus jedem Gerät auf der Erde zu hören war.
    »Menschen der Erde. Wir, die Gemeinschaft der vereinten Galaktiker beobachten euch schon lange und sind dabei zu der Erkenntnis gelangt, dass eure Spezies zu gefährlich ist.
    Gnadenlos beutet ihr eure Welt aus, zerstört sie und damit eure eigene Lebensgrundlage.
    Was aber viel schwerer wiegt, ist eure ungezügelte Aggression gegen euch selbst. Ohne Unterlass kämpfen Menschen gegen Menschen. Ihr nehmt euch gegenseitig eure Freiheiten und beutet einander aus. Dabei stellen sich die einen über die anderen.
    Statt in Gemeinschaft zu leben, jedem die gleichen Rechte zuzugestehen, euch zu unterstützen, verfallt ihr immer wieder in faschistische Systeme und beginnt neue Kriege.
    Dieses völlig irrationale Verhalten stellt eine Gefahr für die friedliebenden Völker der Milchstraße dar.
    Ihr seit wie ein kleiner, unscheinbarer Virus, der einen sehr viel größeren Körper bedroht und vernichten kann und wird. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, euch von uns fernzuhalten. Wir werden dauerhaft einen Energieschirm um euer System aufrecht erhalten, damit kein einziges Individuum dieses verlassen kann.« Die Nachricht endete.
    »Sie haben uns eingesperrt. Sie … sie …«
    Fleming fehlten die Worte. Er hatte immer darauf gehofft, eines Tages andere Zivilisationen zu entdecken, mit ihnen Kontakt aufzunehmen und friedlich Seite an Seite zu leben und Wissen auszutauschen.
    »Wir sind nicht so.«
    Er seufzte schwer.
    »Wir sind nicht so.«
    Er musste schwer schlucken, Tränen flossen.
    »Doch. Wir sind so.«
    (c) 2024, Marco Wittler
  • 546. Glühwurm

    „Bleib hier! Das ist gefährlich.“
    Willi schob die Freunde zur Seite. „Ich bin ein Regenwurm. Ich muss raus, wenn es regnet.“
    Er verließ die sichere Erdröhre. Schon traf ihn der Blitz. Grelles Licht. Willi wurde fortgeschleudert.
    „Ich bin ein Superheld! Nennt mich Willi Glühwurm.“

    (c) 2024, Marco Wittler

  • 545. Endlich Gewitter

    Endlich Gewitter

    Der Himmel verdunkelte sich. Es regnete. Ein Blitz zuckte herab und schlug im Feld ein. Es donnerte.
    »Ein Gewitter!« Emily sprang auf und lief zum Fenster.
    »Was ist daran so besonders? Das gibt es ständig.«, fragte Papa.
    Emily zeigte auf den Wald. »Warte ab. Du wirst es gleich sehen.«
    Der nächste Blitz schlug zwischen den Bäumen ein. Augenblicklich leuchteten unzählige Lichter im dichten Grün auf.
    »Die Glühwürmchen laden bei Gewitter ihre Akkus auf, damit sie in den Nächten leuchten können.«

    (c) 2024, Marco Wittler

  • Abends an Deck

    Abends an Deck

    Einst saß ein Seemann spät an Deck
    geankert war schon längst sein Schiff
    »Ach, welch schöner Erdenfleck
    ist das hier am kargen Riff.

    Auch der Ausblick ist eine wahre Wonne.«
    Sein Blick ging in die Ferne
    fiel auf den Untergang der Sonne.
    »Bald schon funkeln über mir die Sterne.«

    Doch eines fehlte ihm zu seinem Glück
    Jemand Gleichgesinntes Seit an Seit
    Das wär schon ein starkes Stück.
    »Ich wünsch eine Meerjungfrau auf Zeit.«

    Der Seemann griff zum Angelhaken,
    warf in weit hinaus ins Wasser.
    »Ich hoff, ich fange keinen Kraken,
    der wird mich dafür hassen.«

    Die Zeit verging, die Sonne sank
    »Ihr Meeresgötter hört mein Flehen.
    Euch gebührt auf Ewigkeit meinen Dank.
    Nur einmal möchte ich sie sehen.«

    Sogleich es an des Seemanns Angel zupfte.
    Er fing die Leine ein,
    vor Freude er frohlockte und auch hupfte.
    »Nun bin ich nicht mehr allein.«

    Der Seemann zog den Fang an Bord,
    war sogleich erschrocken.
    »Ihr Götter, auf ein Wort.
    Mich haut es aus den Socken.

    Vom Menschen Haupt und auch die Brust
    und unten Schuppen wie ein Meerestier.
    So war‘s nicht bestellt, jetzt hab ich Frust.
    Nächstes Mal dann nur ein Bier am Pier.«

    Was war passiert, was war geschehen?
    Ein Meermann, schick im Feinripp, ward gefischt.
    »Ich kann Angler nicht ausstehen.«
    Er sprang zurück ins Meer, Es blieb nur kurz die Gischt.

    (c) 2024, Marco Wittler

  • 544. Flaschenpostbote Knut kann nicht pennen

    An. Aus. Pause.
    An. Aus. Pause.
    „Ker, jetzt reicht mir dat aber mitm Licht. Ich kriech meine Klüsen nich zu, wenn dat ständig inne Bude leuchten tut.
    “
Flaschenpostbote Knut hatte die Schnauze voll. Er verließ dat Bett, schwamm an die Wasseroberfläche. 
Der alte Meermann krabbelte an Land, klopfte mitte Hand anne Tür.
    „Ey, hömma, jetz is abba mal Schicht im Schacht. Mach bloß die Funzel aus. Ich muss pennen. Mir egal, ob datn Leuchtturm is oder nich. Dat hält man ja im Kopp nich aus, du.“

    (c) 2024, Marco Wittler

  • 543. Frühlingsgefühle im Todesstern

    Der Todesstern hatte seine Position erreicht. Darth Vader trat nach vorn. Reglos blickte für eine Weile auf den Planeten unter sich.
    „Wir werden ein Exempel statuieren. Wir zerstören Alderaan.“
    Er drückte auf den roten Knopf. Im Innern des künstlichen Planetoiden rumorte es. Wenige Augenblicke später rieselten unzählige rosa Blüten auf Alderaan herab.
    Vader stöhnte. „Verdammter Frühlingsanfang. An diesem Tag konnte leider alles passieren.

    (c) 2024, Marco Wittler

  • 542. Dieser Todesstern wird ihnen präsentiert von …

    „Es ist vorbei, Obi-Wan.“
    Darth Vader hob sein Laserschwert. Er war bereit für den Finalen Schlag.
    „Cut! Wir gehen in die Werbung.“
    Vader und und Obi-Wan setzten sich genervt, warfen eine Pizza in den Ofen und verspeisten sie gemeinsam.
    „Nur noch ein Spot. Macht euch bereit.“
    Die erbitterten Gegner nahmen Aufstellung. Der Film wurde fortgesetzt.
    „Verdammte Werbeblöcke. Die sind viel zu lang. Jetzt ist der Akku in meinem Laserschwert leer. Hat mal jemand eine Powerbank dabei?“

    (c) 2024, Marco Wittler

  • 541. Die Nacht des Imperators

    Spät in der Nacht lustwandelte der Imperator durch den Palast. Er liebte die Stille, die Ruhe, die wenige Zeit, in der er den Regierungsgeschäften entfliehen konnte.
    Ein Summen und ein Surren rissen ihn aus seinen Gedanken. Sie führten ihn zur Tür eines kleinen Quartiers. Ohne Anzuklopfen trat er ein.
    „Lord Vader, wie oft hab ich das schon gesagt? Es wird nicht heimlich im Bett gelesen. Und das Laserschwert ist immer noch keine Taschenlampe.“

    (c) 2024, Marco Wittler

  • 540. Darth Vaders Maske

    WER IST DER MANN HINTER DER MASKE?

    BILD sprach exklusiv mit Darth Vader über die neuesten Maskentrends und die wirksamste Metallpolitur. BILD deckt den wahren Grund für die Maskerade auf. Mehr dazu im Innenteil.

    Darth Vader legte grimmig die Zeitung weg. „Von wegen. Ihr deckt gar nichts auf. Alles erstunken und erlogen. Verdammtes Drecksblatt.“
    Er nahm die Maske ab, stellte sich vor den Spiegel und ärgerte sich wieder einmal über seine Akne.

    (c) 2024, Marco Wittler

  • 539. Das Erwachen des Imperiums

    Der Imperator blickte zufrieden über den Platz. Zehntausende Stormtrooper standen bereit, die Galaxis zu unterwerfen.
    „Seid ihr bereit, das Komamndo zu übernehmen?“
    Lord Vader nickte. „Zu allem bereit, mein Herr.“
    Ja, sie würden die Galaxis erobern, aber ganz eigene Ziele verfolgen. Schon bald würde die Herrschaft der Zweibeiner beendet sein. Die Kampfpanzer der Stormtrooper waren die perfekte Tarnung. Niemand würde die Flöhe sehen, die sie steuerten.

    (c) 2024, Marco Wittler

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