Doctor Whoon und die Chicken Wings des Todes – 01 – Fehlfunktion


Kapitel 01 – Fehlfunktion

Er legte den Hebel. Das vertraute Vworp, Vworp schallte durch den Raum und übertönten alle anderen Hintergrundgeräusche. Er war dabei diesen Ort und diese Zeit zu verlassen, um nur einen Wimpernschlag später woanders wieder aufzutauchen.
Er stutzte, verließ die Antriebskonsole und umrundete sie mehrfach. Sein Blick kreiste, fuhr auf und ab. »Was ist das für ein Rasseln? Das machst du doch sonst nicht? Was stimmt hier nicht?«
In diesem Augenblick begann das Schiff zu zittern, die Klosterglocke ertönte. Höchste Alarmstufe.
»Nein, nein, nein! Nicht hier, nicht jetzt!«
Der Doktor lief zurück zur Konsole, las die Anzeigen, drückte Knöpfe, drehte an Rädern und bewegte Hebel hin und her, bis ihn eine Schmerzwelle überrollte, die ihm nur zu bekannt war. Er blickte auf seine rechte Hand. Sie glühte in einem goldenen Licht.
»Was soll das? Dafür gibt es überhaupt keinen Grund. Das darf jetzt nicht geschehen.«
Er stolperte über seine eigenen Füße, stürzte und schlug mit der Schläfe gegen die Konsole. Alles wurde schwarz. Der Doktor verlor das Bewusstsein und konnte nicht mehr gegen die beginnende Regeneration ankämpfen.
Das Licht wurde zu kräftigen Strahlen, die an Händen, Füßen und Kopf seinen Körper verließen. Die Tardis wurde von den Energien überlastet. Leitungen barsten, Funken sprühten unkontrolliert durch ihr Innerstes. Das Äußere des Doktors veränderte sich. Sein Gesicht machte einem anderen Platz. Das Leuchten ließ nach, erlosch. Alles wurde wieder ruhig. Die Tardis stoppte ihren Flug und verharrte tief im Raum, fernab der Sterne.
Zeit verging. Minuten wurden zu Stunden, Stunden zu Tagen und diese zu Jahren. Zumindest kam es dem Doktor so vor, als er mit einem kräftigen Brummschädel erwachte und sich erst einmal orientieren musste.
Das war so viel, was einst in seinem Kopf gewesen war. Alles weg, ausgelöscht oder zumindest für eine Weile blockiert.
Er rappelte sich auf. Nur langsam kehrte die Erinnerung an seine letzten Minuten zurück. Der Schmerz. Das Licht. Die Regeneration. Ihm wurde klar, dass er nicht mehr der war, der einst mit der Tardis durch Raum und Zeit jagte. Er würde es auch nie wieder sein. Er hatte einem Anderen Platz gemacht.
Der Doktor sah sich um. Alles hatte sich verändert. Sein Schiff hatte sich transformiert. Doch dieses Mal erschien alles verkehrt. Die Treppen waren verschwunden, die Die umlaufende Balustrade über der Steuerkonsole war langen Holzstangen gewichen.
Der Doktor hatte ein ungutes Gefühl im Magen. Nervös tastete er mit der Zunge seine Mundhöhle ab und erschrak. »Was?« Er suchte noch einmal, verglich. »Was?« Er hob die Hände an den Kopf. »WAS?«
Nein. Das konnte, das durfte einfach nicht sein. Er umrundete die Konsole bis zur Hälfte, blieb vor einem erloschenen Monitor stehen und betrachtete auf der dunklen Fläche sein Spiegelbild. Ihm starrten weiße Federn, ein roter, fleischiger Kamm und ein Schnabel an.
»Ich bin ein Hahn!«
Er verlor das Gleichgewicht, konnte sich nur mit Mühe festhalten. »Ich bin ein Hahn!«, schrie er durch die Tardis.
Ein Lachen, dass mehr an ein Keckern erinnerte, erklang aus den Tiefen des Schiff. Krallen wurden auf die Treppenstufen gesetzt und kamen langsam näher.
»Hallo Doktor.«
Ein Rotfuchs stellte sich ihm gegenüber. Hätte er es nicht besser gewusst, der Doktor hätte die verzogenen Mundwinkel für ein breites Grinsen gehalten. Doch das sollten diese Tiere nicht können.
»Wer bist du? Was hast du mit meiner Tardis, was hast du mit mir angestellt?«
»Ist das nicht herrlich, was man durch das Vertauschen einiger weniger Kabel erreichen kann? Hätte ich das schon vorher gewusst, hätte ich beim letzten Mal nicht so einen Aufwand mit einer erzwungenen Regeneration betrieben.«
Der Fuchs verneigte sich. »Oh, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin der Master.«
Der Doktor legte die Stirn in Falten, zumindest versuchte er es, was hinter den Federn aber nicht zu erkennen war.
»Master? Was für ein Master? Master of Arts? Master of Ceremonies? Tut mir leid, ich stehe auf dem Schlauch.«
Der Fuchs schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht ein Master, ich bin DER Master, sozusagen das Original.«
Plötzlich blitzte etwas im Gedächtnis des Doktors auf. Das hatte er schon einmal gehört.
»Nein. Lass das. Das ist mein Spruch. Such dir gefälligst etwas Eigenes aus. Ich habe darauf Markenschutz.«
Der Fuchs nickte und kicherte.
»Was sagt der Fuchs, Doktor?«
Der Doktor zuckte mit den Schultern.
»Ring-ding-ding-ding-dingeringeding.
Gering-ding-ding-ding-dingeringeding.«
Er sprang unvermittelt nach vorn. Sein fauliger Atem drang unweigerlich in die Nase des Doktors ein und verdrehte ihm den Magen.
»Na los Doktor! Was sagt der Fuchs?«

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