Nicki und Klaus 24

Freitag, 24. Dezember

»Da vorn ist es. Das ist Kiribati.«, erklärte Klaus und steuerte Rentiere und Schlitten etwas tiefer.
»Und was machen wir jetzt?«, fragte Nicki.
Wir können doch nicht mit allen Kindern und Eltern reden, um heraus zu bekommen, ob sie das ganze Jahr über brav waren. Das dauert doch viel zu lange.«
Der Weihnachtsmann nickte und tippte mit dem Zeigefinger auf ein kleines Display, das vor ihnen in den Schlitten eingebaut war.
»Das ist die neueste Weihnachtstechnik. Mein Computerprogramm erfasst alle schlimmen Taten der Kinder automatisch und wertet sie aus. Es kann sogar feststellen, ob Kinder dabei sind, die sich dafür schämen und bereuen, was sie angestellt haben.«
Stolz tippte er ein paar Mal auf ein paar Tasten herum.
»Aber wenn du wissen willst, wie das Ganze funktioniert, dann bist du bei mir an der falschen Adresse. Ich habe nämlich nicht die geringste Ahnung von Computern.«
Klaus lachte und kramte im Geschenkesack herum.
»Am liebsten verlasse ich mich immer noch darauf.«
Stolz zeigte er Nicki sein dickes, goldenes Buch.
»Da schreibe ich alles rein, was mir zu Ohren kommt. Denn nicht nur die Kinder schreiben ihre Wunschzettel, auch die Eltern berichten mir von ihnen. Ich weiß über alles ganz genau Bescheid. Aber meine Elfen wollten mir zum Geburtstag unbedingt etwas Modernes schenken. Also hab ich sie einfach machen lassen.«
Nicki musste lachen, als er das hörte.

In den nächsten Stunden flogen sie von einer Zeitzone in die nächste. Sie kamen an wunderschönen Sehenswürdigkeiten vorbei. Doch leider reichte der enge Zeitplan nicht, um Pausen einzulegen.
Was Nicki besonders irritierte waren die ständigen Wechsel zwischen Wärme und Kälte. Mal flogen sie durch das tief verschneite Sibirien, dann wieder über Wüstengebiete. Überraschenderweise musste er seinen Weihnachtsmantel nicht ständig an- und ausziehen, denn der Stoff regulierte automatisch die Temperaturunterschiede.
»Ist das nicht komisch, wenn man Weihnachten feiert und kann nur in kurzer Hose und T-Shirt herum laufen?«
Klaus stimmte ihm zu.
»Ich finde das auch seltsam. Aber Weihnachten findet nun mal jedes Jahr zur gleichen Zeit statt. Außerdem kann man die Länder des Äquators und der südlichen Erdkugel nicht einfach nach Norden verschieben. Die Menschen die dort leben haben sich einfach daran gewöhnt. Außerdem kann ich, wenn meine Arbeit getan ist, wieder nach Hause zum Nordpol fliegen und eine Schneeballschlacht mit meinen Wichteln und Elfen veranstalten. Darauf freuen sie sich bestimmt schon.«
Gemeinsam flogen sie einmal um die ganze Welt, bis sie wieder über dem pazifischen Ozean ankamen.
»Schau, da vorn ist wieder der Inselstaat Kiribati.«, erklärte Klaus ein weiteres Mal.
»Wir sind genau im Zeitplan. In zehn Minuten beginnt Weihnachten. Wir sollten schon mal die ersten Geschenke aus dem Sack holen. Gleich geht es los.

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