Mittwoch, 23. Dezember
Der Tag mit den letzten Vorbereitungen war schneller vorbei gegangen als gedacht. Es hatte einfach unglaublich viel zu tun gegeben.
Ein letztes Mal wurden der Schlitten und die Schuhe des Weihnachtsmanns auf Hochglanz geputzt. Die Felle der Rentiere wurden gestriegelt und der Inhalt des Geschenkesacks nur zur Sicherheit noch einmal überprüft. Die Wichtel und Elfen waren in heller Aufregung. Jetzt sollte es bald losgehen. Ihre Maschinen hatten sie vor ein paar Minuten abgeschaltet. Das letzte Paket, das hergestellt worden war, enthielt eine elektrische Eisenbahn. Sorgsam war es verstaut worden.
»Wir sind fertig, Chef.«, ertönte es aus der großen Halle.
In diesem Moment kam Klaus herein. Seinen Mantel in den roten und weißen Farben und die dazu passende Mütze hatte er bereits angezogen. Nun schlüpfte er mit den Füßen in die schweren Stiefel und grinste in die Runde.
»Leute, ihr habt Großartiges geleistet.«, lobte er seine fleißigen Helfer.
»Ohne euch würde ich das alles gar nicht schaffen. Wir sind ein perfektes Team. Sehr gern würde ich euch alle mit auf meine Reise nehmen, aber leider ist auf dem Schlitten nicht genug Platz für alle. Deswegen muss ich mich auf einen Beifahrer beschränken.«
Sein Blick fiel sofort auf Nicki, der sofort zu strahlen begann.
»Nicki, die Zeit mit dir war wunderbar. Du hast sie zu etwas ganz Besonderem gemacht. Durch dich hat unsere Aufgabe ein ganz neues Gesicht bekommen. Ich denke, es ist nur gerecht, wenn du mich begleiten wirst.«
Er holte eine Tasche hinter sich hervor und drückte sie dem Jungen in die Hand.
»Das ist für dich. Zieh es an. Unterwegs wird es ziemlich kühl werden.«
Nicki bekam große Augen, als er in die Tasche blickte. Ganz langsam zog er einen langen Mantel und eine Mütze heraus. Beide waren rot und weiß.
»Damit sehe ich ja so aus wie du.«, flüsterte er andächtig.
»Richtig.«, sagte Klaus.
»Wenn du ab und zu mal für mich in einen Kamin klettern wirst, musst auch aussehen wie ich.«
Er wedelte zwei Mal mit den Fingern um Nickis Kopf herum. Es begann geheimnisvoll zu Glitzern und ein paar Sekunden später wuchs dem Jungen ein langer, weißer Bart.
»Dann wollen wir mal.«
Klaus nahm Nickis Hand und gemeinsam stiegen sie auf den Schlitten.
»Öffnet die Tore. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Weihnachten wartet auf uns. Die Kinder dieser Welt wollen beschenkt werden.«
Die Rentiere scharrten ungeduldig mit den Hufen. Sie konnten es kaum erwarten, hinaus zu laufen und in den Himmel zu fliegen.
»Rudolph, gib Gas, mein Junge. Bring uns fort von hier.«
Darauf hatte das Rentier mit der roten Nase nur gewartet. Er lief los und seine Artgenossen taten es ihm gleich. Langsam setzte sich der Schlitten in Bewegung und rutschte auf seinen Kufen hinaus in die Nacht. Nicki war unglaublich aufgeregt. Er war zwar schon zum Nordpol mit den Schlitten geflogen, doch dieses Mal war es etwas ganz anderes. Dieses Mal würden sie um die ganze Welt reisen und alle Kinder geschenken.
»Juhuu, wir sind Weihnachten.«, rief er laut und lachte so glücklich, wie schon lange nicht mehr.
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