Nicki und Klaus 13

Montag, 13. Dezember

Am heutigen Morgen hatte sich Nicki extra einen Wecker gestellt, um pünktlich zu erwachen. Schon beim ersten Klingeln sprang der Junge aus dem Bett und machte sich schnell fertig.
»Heute will ich alles mitbekommen. Immerhin kommt Weihnachten langsam näher. Da gibt es doch bestimmt noch eine Menge zu tun.«
Nach einem schnellen Frühstück lief Nicki hinüber in die Geschenkehalle. Dort staunte er nicht schlecht, denn in der Nacht hatten die Weihnachtswichtel eine weitere Geschenkemaschine aufgestellt.
»Was ist denn hier los?«, fragte er neugierig.
In diesem Moment gesellte sich Klaus zu ihm und hatte sofort eine Antwort parat.
»Wir haben die erste Hälfte des Adventskalenders hinter uns gebracht. Heute beginnt die zweite Hälfte. Ab heute lassen es meine Jungs und Mädels so richtig krachen. Alles beginnt mit einer Wette.«
»Was für eine Wette?«, wollte Nicki wissen. Doch da hörte er bereits eine laute Stimme, die aus einem Lautsprecher ertönte.
»Herzlich Willkommen, meine Damen und Herren im Geschenkestadion des Nordpols. Ich darf sie zur zweiten Halbzeit des Weihnachtsspiels begrüßen. Die beiden Mannschaften haben sich bereits warm gemacht und warten nun auf den Anpfiff des Unparteiischen.«
Klaus nickte, steckte sich eine Trillerpfeife zwischen die Lippen und nahm seinen Platz vor den beiden Maschinen ein.
»Das heutige Spiel wird Schiedsrichter Klaus leiten, der für seine große Fairness bekannt ist. Er wird also keine Fouls und keine Tricks gestatten.«
Klaus holte tief Luft und blies in die Pfeife.
»Das Spiel hat begonnen. Auf der linken Seite rennen die Elfen sofort los, ergreifen sich ihre Arbeitsmaterialien und füttern damit die Geschenkemaschine. Die Wichtel auf der anderen Seite machen es ihnen gleich und legen sich ebenfalls mächtig ins Zeug. Es entwickelt sich ein Kopf an Kopf Rennen, das an Dramatik keinen Vergleich findet.«
Nicki war von den Vorgängen in der großen Halle gefesselt. Es war von Anfang an spannend.
»Die Maschinen beginnen zu rattern, zu schnaufen, zu arbeiten. In ihrem Inneren werden die ersten Geschenke hergestellt. Wir sind schon ganz gespannt darauf, was gleich am anderen Ende heraus kommen wird.«
In diesem Moment leuchteten ein paar Lampen auf, die auf die Ausgangsöffnungen der Maschinen gerichtet waren.
»Und da kommt das erste Geschenk. Es sind die Elfen, die den ersten Punkt vorlegen. Es ist … es ist … eine Holzeisenbahn. Das ist einfach unglaublich. Das müssen die Wichtel erst einmal überbieten. Und da sind sie auch schon und präsentieren ein blaues Schaukelpferd. Das ist ja noch besser als der Start im letzten Jahr. Da hatten sie nur eine braune Farbe geschafft. Meine Damen und Herren, sie werden hier wahrlich mit größten Höchstleistungen verwöhnt. Doch ruhen wir uns nicht darauf aus, denn schon kündigen sich die nächsten Geschenke an.«
Im Laufe der nächsten Minuten erschienen immer mehr Spielzeuge, die Kinder in der ganzen Welt glücklich machen würden. Nickis Augen begannen immer wieder zu leuchten.
»Und nun befindet sich das Match in der Schlussphase. Es ist unglaublich spannend. Bis jetzt halten beide Mannschaften ein wackliges Unentschieden. Aber wer wird am Ende gewinnen? Die Maschinen sind bereit, ihr Letztes zu geben.«
Doch plötzlich stieg aus der Elfenmaschine Rauch auf.
»Oh nein, was ist das? Sollte am Ende ein Getriebeschaden über Sieg und Niederlage entscheiden? Hoffentlich halten die Elfen noch ein paar Sekunden durch.«
Die Wichtel jubelten bereits und freuten sich auf ihr letztes Produkt. Ihre Maschine gurgelte laut und spuckte eine kleine Plüschmaus aus.
»Sehen sie sich das an, verehrte Zuschauer. Es ist nur eine kleine Maus geworden. Da hat wohl jemand an der Programmierung Mist gebaut. Das sieht unseren Wichteln aber gar nicht ähnlich. Jetzt können sie nur noch hoffen, dass die Elfen ausscheiden. Doch danach sieht es nicht mehr unbedingt aus. Die Maschine raucht immer mehr, aber es sollten wenige Sekunden reichen, um den Sieg perfekt zu machen. Und da öffnet sich der Ausgang und zum Vorschein kommt … Nein, das ist unglaublich. Das ist die Königsklasse. Es ist ein Teddybär mit roter Schleife. Damit haben sich die Elfen aber mächtig ins Zeug gelegt. So eine Leistung haben wir seit Jahren nicht mehr miterleben dürfen. Damit holen die Elfen zum vierten Mal in Folge den Jahressieg. Und schon liegen sich die Spieler in den Armen und jubeln.«
Nicki klatschte begeistert in die Hände. Das war viel spannender als jedes Fußballspiel gewesen.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*