Schlagwort: Tiergeschichten

  • 135. Seifenblasen

    Seifenblasen

    „Die verdammten Menschen sorgen nur für Ärger.“ Die kleine Ameise blickte von einem Baum auf zwei spielende Kinder herab.
    Sie holten kleine Gegenstände aus ihren Taschen, bliesen mit den Mündern darauf und erzeugten glitzernde Blasen, die im Wind davonschwebten.
    „So ein unnützes Zeug. Das braucht niemand.“ Die Ameise regte sich so sehr auf, dass sie vom Baum fiel, auf einer der Seifenblase landete und mit ihr durch die Welt schwebte. „Grandiose Idee. Menschen sind doch nicht so doof.“

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 123. Künstliche Intelligenz I

    Künstliche Intelligenz I

    „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Der bohrende Blick seiner Begleitung war Steve nicht entgangen. Dieser war allerdings nicht auf ihren gerichtet, sondern auf das Kameraauge der Bord-KI.
    „Alles bestens. Ich behalte nur die KI im Auge. Ich bin davon überzeugt, dass man ihr nicht trauen darf.“
    Steve kicherte leise. Seit sein Raumschiff über zwei KI Systeme verfügte, beobachteten sie sich gegenseitig und achteten nicht mehr auf ihn. Endlich keine unangenehmen Meldungen mehr an das Büro auf der Erde.

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 122. Sommerhitze

    Sommerhitze

    Der kleine Frosch schwitzte. Der Sommer war viel zu warm. „Ich muss zurück zum Teich. Im Wasser kann ich mich abkühlen.“
    Er hüpfte los, folgte dem üblichen Weg durch die Wiese. Doch plötzlich waren da Menschen, die ein Picknick machten.
    Panisch machte er mit einem großen Sprung kehrt und landete in einem leeren Glas.
    „Nein! Hier komme ich nie wieder raus. Die Sonne wird mich grillen.“
    Doch die Sonne hatte Mitleid. Sie schickte einen Sonnenstrahl aus, an dem der Frosch ins Freie klettern konnte.

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 121. Mutprobe

    Mutprobe

    „Lass es! Das schaffst du nie!“
    Drei kleine Spinnen wollten eine vierte von einer unglaublich dummen Mutprobe abhalten. Diese riss sich jedoch los. Mir einem breiten Grinsen rannte sie auf ihren vier Beinen los.
    „Du wirst ertrinken und sterben. Das kann nicht gut ausgehen.“
    Kurz vor dem Rand des Schwimmbeckens sprang die Spinne hoch, landete auf dem Kopf eines Menschen und sprang weiter, bis sie das andere Ufer des Freibades erreicht hatte. Stolz jubelte sie laut, dass es überall zu hören war.

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 120. Mörderspinne

    Mörderspinne

    „Aaaah!“
    Sie riss die Augen auf, begann zu kreischen. In weniger als einer Sekunde stand sie mit beiden Füßen auf einem kleinem Stuhl und schrie nach Hilfe.
    „Da ist eine riesige Spinne in meiner Küche. Wenn mit niemand hilft, wird sie mich fressen.“
    Ihre Freundin kam herein, sah sich um und kicherte leise.
    „Die Spinne hat dich reingelegt. Sie ist ein Zwerg.“
    Sie nahm der Spinne die Lupe ab, mit der sie sich künstlich größer gemacht hatte und trug das Tier vorsichtig nach draußen.

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 108. Scharf

    Scharf

    „Das duftet so frisch und lecker.“
    Die Schlange kroch seit ein paar Minuten um ein Hustenbonbon herum, das ein Mensch hatte fallen lassen. Irgendwann entschloss sie sich, es zu verspeisen.
    „Verdammt, ist das scharf. Meine arme Zunge.“
    Sie kroch weiter, stieß gegen einen Kaktus. „Meine Zunge ist taub, ich sehe nichts mehr.“
    Das war das Schlimmste überhaupt, denn sie nahm ihre Umgebung mit der Zungenspitze wahr.
    Genervt besorgte sie sich eine Sehhilfe, wurde so zur ersten Brillenschlange.

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 104. Gesang

    Papa hörte am späten Abend Gesang aus dem Kinderzimmer. Lief noch das Radio? Die Kinder sollten schon längst schlafen.
    Er schlich hinein, drückte den Abschaltknopf des Geräts. Es verstummte allerdings nicht.
    „Was geht denn da vor?“
    Er sah hinter das Radio und entdeckte dort den Hamster, der mit Leibeskräften sang.
    „Ich weiß, dass du nachtaktiv bist, aber für dich gilt auch die Nachtruhe.“
    Der Hamster stemmte die Pfoten in die Seiten. „Ich muss aber für Deutschland sucht den Superhamster üben.“

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 103. Captain Scott Schimpanse schmeißt hin

    Captain Scott Schimpanse schmeißt hin

    Captain Scott Schimpanse stöhnte genervt. So hatte er sich den Job nicht vorgestellt.
    „Ich bin der Kommandant des Raumschiffs BANANENSCHALE. Ich wurde zu Höherem geboren. Ich soll neue Welten erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Aber ständig zieht muss ich mich um Anderes kümmern. Ich mache das nicht mehr mit. Ich häng den Job an den Haken.“
    Seine Frau kam in die Küche des gemeinsamen Quartiers. „Wenn du weiter Mittagessen auf dem Tisch willst, dann spülst du gefälligst weiter.“

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 102. Captain Scott Schimpanse genießt die Sonne

    Captain Scott Schimpanse genießt die Sonne

    Captain Scott Schimpanse drehte sich in der Hängematte. In den letzten Stunden war die Sonne gewandert und hatte eine neue Position eingenommen. Um im Gesicht braun zu werden, musste sich der Kommandant des Raumschiffs BANANENSCHALE neu ausrichten.
    Kaum war er eingeschlafen, veränderte sich die Richtung erneut. Dann wieder und wieder.
    „Was soll das? Ich entspanne gerade.“
    Die Pilotin stöhnte. „Die Hängematte und ihre künstliche Sonne stehen im Weg. Die gehören nicht auf eine Raumschiffbrücke.“

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 101. Captain Scott Schimpanse ist umzingelt

    Captain Scott Schimpanse ist umzingelt

    Captain Scott Schimpanse war umzingelt. Nie hätte er gedacht, man könne ihn in einen Hinterhalt locken und zur Strecke bringen. Er war der Kommandant des Raumschiffs BANANENSCHALE. Er hätte die Falle wittern müssen.
    „Weicht zurück.“ Er brüllte verzweifelt. „Weg mit euch, habe ich gesagt. Ich bin bewaffnet.“
    In diesem Moment kam seine Frau in sein Quartier. „Ich habe dir gleich gesagt, dass ich viele Kinder habe und du dich auf Patchwork einstellen musst. Du wolltest mich trotzdem heiraten.“

    (c) 2023, Marco Wittler

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