Schlagwort: Regen

  • 204. Schaukel

    Schaukel

    Nach dem schweren Sturm, riss am Abend die Wolkendecke auf. Es kamen nicht nur die Sterne aus ihren Verstecken, sondern auch ein kleiner Waschbär, der traurig auf die alte Eiche blickte, die nun zerborsten am Boden lag.
    „Wo soll ich denn nun meine Schaukel aufhängen? Das war doch immer mein Lieblingsplatz.“
    In diesem Moment ging der Mond auf. Er hörte von der Katastrophe und hatte sofort eine Idee. Er zog seinen Bauch ein und zeigte auf seine Sichel.
    „An mir ist immer Platz für eine Schaukel.“

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 180. Pfützen

    Pfützen

    „Musst du jetzt echt nach draußen gehen?“ Papa sah aus dem Fenster und den Wolken nach, die gerade hinter dem Horizont verschwanden. „Es hat stundenlang geregnet. Alles ist nass. Deine Klamotten werden bestimmt dreckig.“
    Hannah nickte. Ich gebe auch auf alle Pfützen acht. Versprochen.“
    „Ok.“ Papa seufzte und ließ Hannah raus.
    Sie blickte sich. Jetzt war sie allein. „Ich habs versprochen. Ich gebe auf jede einzelne Pfütze acht.“
    Sie sprang los, ließ das Wasser spritzen. Keine Pfütze kam zu kurz.

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 176. Licht

    Licht

    „Wir haben es fast geschafft. Ich kann schon den Leuchtturm an der Küste sehen. Dieser Sturm wird uns nicht in die Knie zwingen, uns nicht am Meeresgrund vergraben.“
    Der Matrose im Ausguck war sich seiner Sache sicher und hab der Mannschaft ein Gefühl der Hoffnung.
    Doch dann schluckte er. Er hatte sich täuschen lassen und einen Fehler gemacht.
    Wütend nahm der Matrose einen seiner Schuhe und warf ihn aufs Deck. „Mach dein Handy aus. Das Licht irritiert mich.“
    Er suchte erneut nach dem Leuchtturm.

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 150. Hitze

    Hitze

    Der letzte Regen war schon wieder eine ganze Weile her, dennoch besaß die große Rose zwischen ihren Blütenblättern noch eine Wassertropfen, mit denen sie sich in der trockenen Zeit versorgen konnte.
    „Puh, es ist so heiß und ich verdurste bald. Wenn es doch nur regnen würde.“
    Ein Gänseblümchen wischte sich den Schweiß fort. Es war ihm anzusehen, dass es bald vertrocknen würde.
    Die Rose seufzte und neigte ihre Blüte. Nun spendete sie Schatten und ließ einige Wassertropfen auf das Blümchen fallen.

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 134. Regentropfen

    Regentropfen

    Es war ein schöner Sommertag, der viele Menschen in die Freibäder und an die Stauseen lockte. Der Himmel jubelte in sattem Blau.
    Doch plötzlich, warum das weiß niemand mehr so genau, tauchte eine Wolke auf. Ihr folgten ihre grauen Freunde und und ließen bald keine Sonnenstrahlen mehr durch.
    Kurz darauf war ein Platsch zu hören. Kleine Tropfen fielen herab und sammelten sich in den Gewässern. „Endlich sind wir wieder vereint.“ Hatten sie ihre Freunde, die Tropfen der Seen doch so sehr vermisst.

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 133. Sauerland

    Sauerland

    Hoch droben, hier im Sauerlande,
    lebt eine richtig fiese Bande.
    Alle paar Wochen
    kommt sie aus dem Versteck gekrochen.
    Egal ob kleine Stadt, Dorf oder Wald,
    sich macht vor gar nichts Halt.
    Sie verteilt sich über das ganze Land,
    hat es dann fest in seiner Hand.
    Die Bande beherrscht dann Berg und Tal.
    Wir Sauerländer haben keine Wahl.
    Über uns hängen schwere Wolken
    und werden dort großzügig gemolken.
    Wir stehen dann im Regen ganz allein.
    Das finden wir hier gar nicht fein.

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 106. Das unbeugsame Wölkchen

    Das unbeugsame Wölkchen

    Es war ein sonniger und warmer Tag. Der Himmel war blau und keine einzige Wolke war zu sehen.
    Wirklich keine? Nein. Ein unbeugsames Wölkchen schlich sich vor die Sonne und fiel in kleinen Tröpfchen zur Erde hinab.
    „Was wird das denn? So war das Wetter aber nicht abgesprochen.“ Die Sonne schickte ihre warmen Strahlen aus, verdampfte jedes einzelne Tröpfchen und setzte die Wolke wieder zusammen. Dann schob sie sie fort.
    „Du hast heute deinen freien Tag. Komm doch bitte Morgen wieder.

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 044. Regenbogen

    Regenbogen

    „Aber wenn ich es dir doch sage, am Ende des Regenbogens steht ein Topf voll Gold. Den hole ich mir und werde ein reicher Junge.“
    Paul zog sich den Regenmantel über, nahm Papa an die Hand und zog ihn mit nach draußen.
    Sie gingen durch die Stadt, wanderten durch den Wald, bis sie auf einem Berg an ihrem Ziel ankamen. Dort fanden sie allerdings statt des Topfes einen alten Farbeimer. Dieser war allerdings umgekippt.
    „Jetzt weißt du auch, wie ein Regenbogen entsteht.“, sagte Papa lachend.

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 034. Kaugummi

    Kaugummi

    „Das schaffen wir niemals.“ Die kleine Ameinse blickte verängstigt auf den breiten Wasserstrom, den der starke Regen gebildet hatte und sich nun durch den Wald zog. „Wir sind von den anderen abgeschnitten.“
    „Du musst nur an dich glauben und eine geniale Idee haben. Dann ist alles möglich.“ Ihr Begleiter, ein Käfer, zog einen Kaugummi aus der Tasche, steckte ihn in den Mund und machte eine große Blase. Er nahm die Ameise an der Hand und flog mit ihr zum anderen Ufer.

    (c) 2023, Marco Wittler

  • 013. Regenbogen

    Regenbogen

    „Das schafft ihr nie. Ich werde für immer auf meiner Wolken sitzen bleiben. Ich bin doch nicht lebensmüde und stürze mich einfach in die Tiefe.“
    Der kleine Engel schluckte schwer und sah seinen Artgenossen nach, die beim Fliegen offenbar sehr viel Spaß hatten.
    Die Wolke, auf der er saß zwinkerte der Sonne zu und begann zu flüstern. Ich lasse es regnen. Schick du durch meine Tropfen deine Strahlen.“
    Kurz darauf erstrahlte ein Regenbogen. Auf ihm konnte der Engel gefahrlos nach unten sausen.

    (c) 2023, Marco Wittler

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner