Schlagwort: Geschichten

  • 435. Regenwolke

    Regenwolke

    Piet war stinksauer. Seit Stunden fuhr er zur See, sah in der Ferne den blauen Himmel, doch der Regen endete nicht. Zeitgleich folgte ihm eine Wolke, die aus Zuneigung zu Piet seit Stunden auf ihn hinab regnete.

    (c) 2020, Marco Wittler

  • 434. Zunge

    Zunge

    Fritzi streckte seinem Bruder die Zunge raus. „Lass den Blödsinn, Kleiner.“, meckerte Paul. „Gleich passiert was.“ Fritzi lachte. „Was soll den schon passieren?“. Er streckte erneut die Zunge raus. Just in diesem Moment kackte eine Taube vom Baum herab.

    (c) 2020, Marco Wittler

  • 433. Gedankenreise

    Gedankenreise

    Emmi saß am Strand und genoss mit geschlossenen Augen den Wind. „Was wird das?“, fragte ihr Bruder. „Ich reise in meinen Gedanken.“ „Wie kindisch. Werd endlich erwachsen.“ Emmi spannte in Gedanken ihren Drachen auf und ritt damit auf dem Wind.

    (c) 2020, Marco Wittler

  • 432. Entsorgt

    „Der Mond geht auf. Die Sterne funkeln am Firmament. Im Licht einer Laterne öffnet sich die Kellertür.
    Eine Gestalt, in einen dunklen Mantel gehüllt, die Mütze tief ins Gesicht gezogen, schleppt unter lautem Stöhnen einen schweren Sack aus dem Haus und legt ihn am Straßenrand nieder.
    Schon Morgen früh werden sie kommen und ihn mitnehmen. Damit sind dann alle Spuren auf immer beseitigt.“
    „Mensch, Paul!“ Lisa stand oben am Fenster. „Kannst du den Müll nicht einmal ohne dieses Theater rausbringen?“

    (c) 2024, Marco Wittler

  • 431. Fliegende Untertassen

    Paul, der im Liegestuhl lag, bemerkte einen Schatten, schlug die Augen auf und erschrak. „Ein UFO?“ Eine runde Scheibe überflog ihn und landete hinter dem Zaun. Wenige Sekunden später folgte ihr eine zweite und dritte. „Die Aliens kommen!“ Paul sprang auf, lief zum Haus. Eine vierte Scheibe kam aus dem Küchenfenster. „Moment mal.“ Er stutze. „Mia?“ Wütend rief er nach seiner Schwester. „Mia? Wirfst du da gerade mit meiner Pizza Hawaii?“ „Ja!“, kam die Antwort. „Mit Ananas ist eklig.“

    (c) 2024, Marco Wittler

  • 430. Küchendiebe

    Es krachte. Es klirrte. Irgendwas war zu Boden gefallen.
    Erschrocken lief Lisa zur Küche. Was konnte dort nur geschehen sein?
    Sie riss die Tür auf. Auf der Anrichte standen zwei grimmige Kater in dunklen Nadelstreifenanzügen. Sie machten eine Räuberleiter und holten gerade die Thunfischdosen aus den Hängeschränken.
    Einer warf Lisa eine Dose zu. „Hier! Die ist für dich. Und du hast uns nie gesehen.“
    Er ließ kurz seine Krallen aufblitzen. Dann verschwanden die Kater durch das offene Fenster.

    (c) 2024, Marco Wittler

  • 429. Ein Angebot, das sie nicht ablehnen konnte

    Es klingelte. Lisa lief zur Haustür, öffnete und sah sich zwei kräftigen Katern in dunkelgraunen Nadelstreifenanzügen gegenüber. Ihre Hüte hatten sie sich so tief ins Gesicht gezogen, dass man ihre grimmigen Augen gerade noch sehen konnte. „Wir haben ein Angebot für sie, dass sie nicht ablehnen können.“ Einer von ihnen zog eine zappelnde Maus aus seiner Tasche. „Wir bekommen täglich eine Flasche Milch. Dafür sorgen wir dafür, dass diese Maus ihr Haus niemals betreten wird.“ Lisa nickte zitternd.

    (c) 2024, Marco Wittler

  • 428. Alles aus Pappe

    Lisa seufzte. Sie hatte viel zu lange den Weg zum Altpapiercontainer vor sich hergeschoben. Aber nun wurde es immer schwieriger an den Kartons vorbei zur Haustür zu kommen. „Ich muss mir dringend etwas einfallen lassen.“ Es klingelte. Lisa zwängte sich an der Pappe vorbei, öffnete die Tür und riss die Augen erstaunt auf. Im Vorgarten saßen mindestens 30 Katzen mit kleinen Koffern. „Wir haben gehört, sie vermieten Pappkartonappartements? Wir sind interessiert und zahlen jeden Preis.“

    (c) 2024, Marco Wittler

  • 427. Gewitterblitze

    „Komm vom Fenster weg! Die Gewitterblitze sind so hell, du schadest damit deinen Augen.“
    „Gar nicht!“ Paul hörte nicht auf Mama und blieb am Fenster. „Wie soll ich sonst rausfinden, wie Gewitter entstehen? Ich bin ein Forscher.“
    Ich sah zum Himmel hinauf, er blickte zwei zuckerwatteweiche Wolken, die mit hoher Geschwindigkeit aufeinander zuflogen.
    „Hä? Die sitzen ja in einem Autoscooter.“
    Es knallte, krachte. Blech stieß aneinander. Funken flogen. Es blitzte.

    (c) 2024, Marco Wittler

  • 426. Tag am Meer

    Fritzi Floh blickte zum Meer. Es war nicht weit. Mit FlipFlops würde er sicher über den heißen Sand kommen. Fritzi lief los. „Hä? Wo geht denn das Wasser hin?“ Die Ebbe setzte ein und hinterließ matschigen Boden. Fritzi blieb sofort mit vier FlipFlops stecken. Er machte sofort einen Schritt zurück. „Puh, noch einmal Glück gehabt. Dann lauf ich eben aufrecht. Ein Paar bleibt mir noch.“ Fritzi verbrachte sicherheitshalber den restlichen Tag auf dem Handtuch.

    (c) 2024, Marco Wittler

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