Nicki und Klaus 02

Donnerstag, 02. Dezember

Nicki hatte die halbe Nacht nicht schlafen können. Immer wieder war er erwacht und hatte über die Autofahrt des gestrigen Tages nachgedacht. Natürlich hatte er dann auch weinen müssen. Er konnte es noch immer nicht glauben, was Mama ihm erzählt hatte. Den Weihnachtsmann musste es einfach geben.
»Vielleicht sollte ich ihm eine Falle stellen. Dann warte ich in der Weihnachtsnacht einfach im Wohnzimmer. Hinter dem Sofa wird er mich nicht sehen. Und wenn er dann durch den Kamin herein kommt, mache ich ein Beweisfoto.«
Doch bis dahin würden noch so viele Tage und Nächte vergehen.
»Das halte ich doch nie aus. Ich will jetzt wissen, ob es ihn gibt.«
Also musste ein neuer Plan her. Doch wie sollte man das nur anstellen?
»Darüber denke ich nach, wenn es wieder hell wird.«
Ein paar Minuten später war Nicki wieder eingeschlafen.
Schule.
In der großen Pause versammelten sich die Kinder auf dem Schulhof. Nicki stand mit seinen Freunden unter einer großen Eiche. Dort berichtete er von seinem schrecklichen Erlebnis.
»Sie hat mir tatsächlich gesagt, dass es den Weihnachtsmann gar nicht gibt. Könnt ihr euch das vorstellen?«
Ein paar Jungs bekamen ein entsetztes Gesicht.
»Was? Den soll es gar nicht geben? Kann doch gar nicht sein. Deine Mama lügt bestimmt. Wer bringt denn sonst nachts die Geschenke?«
Doch Max lachte.
»Glaubt ihr echt noch an den Weihnachtsmann? Ihr seid ja dumme Babys. Große Kinder wissen, dass das alles nur ein Märchen ist. Also glaubt lieber auch nicht mehr daran oder geht zurück in den Kindergarten.«
Leon begann zu weinen. So etwas hatte er gar nicht hören wollen. Auch Nicki war den Tränen nahe. Er warf Max einen bösen Blick zu, packte seine Sachen zusammen und lief fort. Bei einem letzten Blick über die Schulter rief er ihm noch etwas zu.
»Ich werd es dir zeigen. Es gibt ihn doch. Und du wirst auch schon noch daran glauben.«
Am Nachmittag saßen sie zu dritt im Kinderzimmer. Nicki hatte Leon und Tim eingeladen. Auf dem Schreibtisch lag ein Stapel Papier und unzählige Stifte.
»Wir müssen einen Plan machen.«, sagte Nicki.
»Wir sind scheinbar die einzigen Menschen in der Stadt, die noch an den Weihnachtsmann glauben.«
Die anderen Jungs nickten traurig.
»Was soll er denn von uns Menschen denken, wenn jeder seine Geschenke selbst kauft? Dann wird er doch arbeitslos.«, fügte Leon hinzu.
»Das können wir nicht zulassen.«, kam von Tim.
Nicki dachte nach und kritzelte auf seinem Blatt herum. Doch plötzlich begannen seine Augen zu leuchten.
»Wir werden ihm zeigen, dass es noch Hoffnung gibt.«, schlug er vor.
»Wir kennen die Wahrheit und werden alle anderen davon überzeugen.«
Alles, was ihm nun einfiel, schrieb er auf. Leon und Tim nickten immer wieder und stimmten allem zu.
»Aber wir dürfen niemandem was davon verraten.«
Da waren sie sich alle einig.

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